Wir sind stolz darauf, in unserem ersten Gemeinwohl-Ökonomie-Bericht eine Punktzahl von 242 erreicht zu haben. Dieses Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unser Unternehmen sozialer und ökologischer auszurichten und kontinuierlich zu verbessern.
Unsere Werte als Fundament für nachhaltiges Handeln
Innovation, Leidenschaft, Verantwortung, Vertrauen und Wertschätzung prägen unser unternehmerisches Handeln. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir uns entschieden, über blosse finanzielle Kennzahlen hinauszublicken. Mit dem Gemeinwohl-Ökonomie-Bericht (GWÖ) wollen wir uns selbst herausfordern und Verantwortung für unser wirtschaftliches Handeln übernehmen. Der GWÖ-Bericht bietet uns einen umfassenden Rahmen, um sowohl soziale als auch ökologische Nachhaltigkeitsthemen gezielt anzugehen und unsere Fortschritte transparent zu dokumentieren.
Engagiert auf dem Weg
AGILITA setzt sich als Anbieterin von SAP ERP-Lösungen für Schweizer KMU dafür ein, durch innovative IT-Lösungen einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.
Seit über 10 Jahren unterstützt AGILITA das soziale Projekt INKIINO in Äthiopien, das Waisenkindern Zugang zu Bildung und digitalen Ressourcen bietet. Das Ziel ist es, digitale Kompetenzen zu fördern und eine nachhaltige Basis im IT-Bereich zu schaffen. Auch ohne Nachhaltigkeitsbericht hat sich AGILITA in der Vergangenheit bereits aus Selbstverständnis mit der bewussten Auswahl von Lieferanten und Produkten beschäftigt und vor allem Wert auf Qualität, Langlebigkeit und Regionalität gesetzt.
Die zunehmenden Anforderungen im Bereich der Regulatorik und der grössten globalen Herausforderungen, dem Klimawandel, mit dem sich das gewohnte Handeln auch auf Kundenseite verändert, haben dazu geführt dem Thema Nachhaltigkeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Gemeinwohl-Ökonomie gibt uns die Möglichkeit, über diese bisherigen Erfolge hinauszublicken, neue Potenziale zu entdecken und uns kontinuierlich weiterzuentwickeln.
AGILITA in der MATRIX
Die Grundlage des Berichts bildet die Gemeinwohl-Matrix, die aus verschiedenen Berührungsgruppen und Werten besteht. Diese Matrix zeigt, wie die Aktivitäten des Unternehmens das Gemeinwohl beeinflussen. Im Bewertungsprozess wird AGILITA auf einer Skala eingestuft, die den Entwicklungsstand der einzelnen Werte innerhalb des Unternehmens misst. Auf dieser Basis entstehen 20 Themenfelder, zu denen berichtet werden muss. Ein zentrales Ziel der GWÖ ist es, das unternehmerische Handeln kritisch zu reflektieren und Potenziale für Verbesserungen zu erkennen. Die Berichterstattung ermutigt Unternehmen dazu, konkrete Ziele festzulegen, um ihre sozialen und ökologischen Leistungen stetig weiterzuentwickeln.
Schon gewusst?
Die Fortschrittlichkeit eines Unternehmens wird anhand einer Punkteskala von -1000 bis 1000 bewertet. Eine Punktzahl von 0 bedeutet, dass das Unternehmen die gesetzlichen Standards erfüllt, jedoch keine darüber hinausgehenden Massnahmen für das Gemeinwohl ergreift. Negative Werte zeigen auf, dass das Unternehmen gesetzliche Vorgaben nicht einhält und somit dem Gemeinwohl schadet. Positive Punktzahlen hingegen spiegeln wider, dass ein Unternehmen nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllt, sondern auch freiwillige Massnahmen ergreift, die aktiv das Gemeinwohl fördern.
Umsetzung
Als erster Schritt zur Umsetzung der GWÖ hat die AGILITA in Zusammenarbeit mit Studierenden des Bachelorstudiengangs Umweltingenieurwesen der ZHAW im Herbst 2023 ein Projekt gestartet. Im Rahmen des Moduls Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen setzten sich die Studierenden intensiv mit der GWÖ-Berichterstattung und der Entwicklung von nachhaltigen Massnahmen auseinander. Diese Kooperation brachte uns wertvolle und frische Perspektiven und kreative Ansätze für unsere Nachhaltigkeitsstrategie. Auf Grundlage ihrer Empfehlungen haben wir bereits erste Massnahmen umgesetzt.
In der zweiten Phase der Berichterstattung lag unser Fokus darauf, die im Projekt mit den Studierenden identifizierten Datenlücken zu schliessen. Gemeinsam mit den Abteilungen Finanzen, Personal und Vertriebsinnendienst wurden gezielt die erforderlichen Daten erhoben und umfassend analysiert. So konnten wir in den Bereichen “Lieferant:innen”, “Eigentümer:innen & Finanzpartner:innen” sowie “Mitarbeitende” präzisere Angaben machen. Basierend auf den Verbesserungsvorschlägen der Studierenden und unseren eigenen Überlegungen haben wir Massnahmen entwickelt, um unser Handeln in diesen Bereichen weiter zu optimieren.
Learning #1
Lieferantenmanagement! Auch als beratungsunternehmen haben wir Lieferanten, die uns z.B. mit IT, Büromaterial oder Strom versorgen. Bestellungen und Lieferanten im Nachhinein auf Labels und Zertifizierungen zu überprüfen ist zeitaufwendig. Mit klaren Beschaffungsleitlinien und den entsprechenden Prozessen kann die Lieferanten- und Produktauswahl nach klaren Kriterien erfolgen. Für unseren überschaubare Anzahl an Lieferanten hilft uns eine fortlaufend aktualisierte Lieferantenliste, die unser Beschaffungswesen transparent macht.
Audit
Am 12. August 2024 durften wir eine GWÖ-Auditorin und einen Lernauditor in unserem Büro in Wallisellen begrüssen. Gemeinsam mit den betroffenen Abteilungen wurden alle erforderlichen Nachweise vorgelegt, um die Korrektheit unseres Berichts zu verifizieren.
Besonders gefreut hat uns, dass wir in einigen Bereichen sehr viel besser abgeschnitten haben als in unserer Eigenbewertung. So zum Beispiel beim Thema soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln und in den Bereichen sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung sowie innenbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz.
Ein weiteres Thema, das uns am Herzen liegt, ist die Menschenwürde in der Zulieferkette. Hier haben wir erkannt, dass unser bisheriger Fokus stark auf ökologischer Nachhaltigkeit lag, während wir die sozialen Aspekte der Lieferkette bislang zu wenig beachtet haben. Ein Bereich den wir in Zukunft gezielt angehen.
Learning #2
Auditoren von Anfang an einbeziehen! Nicht nur bei Unternehmen, die mit komplexen Prozessen und einer Vielzahl von Lieferanten und Stakeholdern zu tun haben, macht es Sinn die Auditoren frühzeitig miteinzubeziehen. So können potenzielle Schwachstellen und Verbesserungspotenziale bereits während der Berichterstellung identifiziert und rechtzeitig behoben werden. Dies erhöht nicht nur die Qualität des Berichts, sondern reduziert auch mögliche Korrekturen und Nacharbeiten im späteren Verlauf des Prozesses. Bei der Auswahl der Auditoren darauf achten, dass sie über fundiertes Branchenwissen verfügen. Dies ermöglicht nicht nur eine präzisere Analyse, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, die echte Fortschritte bewirken.
Umsetzung der Massnahmen
Nach dem Audit beginnt die eigentliche Arbeit. Jetzt gilt es, Pläne in die Tat umzusetzen. Die identifizierten Massnahmen und Verbesserungspotenziale haben wir in kurz- und langfristige Ziele unterteilt. Ziel ist es, die kurzfristigen Massnahmen innerhalb der nächsten zwei Jahre zu realisieren und im Berichtszeitraum 2026 unsere Fortschritte zu präsentieren.
Wir werden den Fokus auf folgenden Themen setzen:
- Optimierung der Datenerhebung für präzisere und verlässlichere Informationen
- Erweiterung des internen Beschaffungskompasses um soziale Aspekte
- Stärkung des Nachhaltigkeitsbewusstseins bei unseren Mitarbeitenden
Klar ist, es gibt noch einiges zu tun. Mit dieser geschaffenen Ausgangslage sind wir motiviert die nächsten Schritte zu gehen – motiviert durch Kunden, die bereits einen Schritt weiter sind, angetrieben Vorbild für andere Unternehmen zu sein und angespornt durch die zahlreichen Chancen, die wir aus dem Prozess erwarten. Die Zukunft liegt in unseren Händen, und wir sind bereit, sie aktiv mitzugestalten.
Learning #3
Erreichbare und ambitionierte Ziele formulieren. Mit einem Mix aus Zielen, die man mit relativ einfachen Massnahmen erreichen kann und Zielen, die mutig und herausfordernd sind, feiern wir erste Erfolgserlebnisse, die dazu motivieren die die langfristigen und strategischen Ziele zu erreichen.