In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor wird, stehen Führungskräfte und Nachhaltigkeitsverantwortliche vor der Herausforderung, den Überblick über relevante Entwicklungen, Tools und Best Practices zu behalten. Ob CSRD-konforme Berichterstattung, Dekarbonisierungsstrategien oder nachhaltige Lieferketten – fundierte Informationen und praxistaugliche Werkzeuge sind der Schlüssel, um wirksam zu handeln.
In diesem Beitrag stelle ich eine Auswahl an Ressourcen, Plattformen und Leitfäden vor, die speziell für KMU interessant sind – kompakt, aktuell und direkt anwendbar.
Klima- und CO2-Rechner
Starten wir mit einer Reihe von Klimarechnern, die dabei unterstützen eine Klimabilanz zu erstellen. Welcher Rechner am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt, müssen Sie entscheiden. Hier gibt es eine Übersicht in der einige Rechner nach bestimmten Kriterien (subjektiv) bewertet wurden. Nachfolgend eine (nicht abschliessende) Liste gefolgt von Datenbanken zu Emissionsfaktoren:
- WWF-Klimarechner zur Ermittlung des individuellen Fussabdrucks. Das könnte für Ihre Mitarbeitenden interessant sein, um einen ersten Eindruck vom Fussabdruck zu erhalten.
- CO2-Rechner für Privatperson oder Unternehmen –
- Unterstützung bei der Berechnung von Scope 1 und 2 Emissionen mit dem IZU Rechner
- Unterstützung bei der Berechnung von Scope 3 Emissionen mit dem Online-Rechner ecocockpit
- Darstellung der Treibhausgasemissionen (CO₂, CH4, N₂O) aus abfallwirtschaftlichen Aktivitäten im kommunalen Bereich des Landes Steiermark mit dem Klimabilanztool 2.0
- CO2-Rechner für Kultur und Medien
- Klimabilanzrechner für Autos
- Berechnung von Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft
- Webtool zur Berechnung der Klimabilanz für Kläranlagen
- Berechnung von Menüs für Gastrobetriebe
- Berechnung von Rezepten für Gastrobetriebe
- Klimabilanztool vom DFB für Vereine, das im Rahmen des DFB-Projekts „ANSTOSS FÜR GRÜN – Klimaschutz im Amateurfußball entstanden ist.
- Klimakompass für Grüne IT
Emissionsfaktoren:
- Probas-Datenbank
- Gemis-Datenbank
- IPCC Emissions Factor Database
- Ecoinvent (kostenpflichtig)
- Ember Electricty Data Explorer (Scope 2)
- EPA (bereits integriert in SAP Sustainability Footprint Management, Fokus US)
- Liste weiterer Datenbanken vom GHG protocol
Natürlich kann man sich selbst seine Datenbank zusammenstellen, aber wenn es umfangreich wird und Daten zu spezifischen Materialien kaum verfügbar sind, ist eine unabhängige Verifizierung durch externe Expert*innen ratsam. Das erhöht die Glaubwürdigkeit gegenüber Stakeholdern und schafft Vertrauen in die Qualität der erhobenen Daten. Zudem hilft sie, methodische Schwächen aufzudecken und liefert wertvolle Hinweise zur Verbesserung der eigenen Klimastrategie.
Weiter geht es mit Tool-Boxen, Leitfäden und Checklisten
- Die Toolbox Agenda 2030 für Kantone und Gemeindenbietet eine Sammlung von praktischen Massnahmen und Beispielen
- Die Toolbox Agenda 2030 für Unternehmen zeigt branchenspezifische Nachhaltigkeitsziele und passende Massnahmen. Fokus Unternehmen.
- EKAS-Box gibt viele Informationen für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Ergonomie im Büro
- Toolbox Nachhaltige Beschaffung Schweiz ist eine Zusammenführung der Beschaffungsinstrumente aus dem «Guide des achats professionnels responsables» und dem «Kompass Nachhaltigkeit»
- Sustainability Tool Box von Switzerland Global Enterprise, stellt wiederum verschiedene Werkzeuge für Unternehmen bereit.
- Leitfäden und Checklisten vom Deutschen Nachhaltigkeitskodes sowie die kostenlose Unterstützung für Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD gibt Unterstützung zum Thema Berichterstattung.
- EU-Entwaldungs-Verordnung (EUDR): Tools für Unternehmen zusammengestellt von der IHK
- Der Leitfaden für Nachhaltigkeitskommunikation ohne Greenwashing von Polartstern hilft dabei nicht in die Greenwashing-Falle zu tappen.
Spannende Daten, Maps und Statistiken
Manchmal braucht man Maps, Dashboards und Statistiken, um komplexe Zusammenhänge greifbar zu machen. Hier einige Tools, die dabei unterstützen.
- Global Forest Watch bietet die neuesten Daten, Technologien und Tools, die es Menschen überall ermöglichen, Wälder besser zu schützen.
- Frei zugängliche Daten der Schweizer Behörden – Opendata
- World Risk Report und Infografiken vom World Economic Forum
- Freier und offener Zugang zu Biodiversitätsdaten
- Datensätze rund um das Thema Wasser
- Datenkatalog von Our World in Data
- intelligente Klimainformationen von Copernicus Climate Change Service (C3S)
- „Daten zur Umwelt“ sind aktuelle Daten, Trends und Bewertungen zur Umweltsituation in Deutschland
- Der Atlas of Economic Complexity ist ein Forschungs- und Datenvisualisierungstool des Harvard Growth Lab, das dazu dient, die Wirtschaftsdynamik und neue Wachstumschancen für jedes Land weltweit zu verstehen. (Mein persönlicher Tipp)
Nachhaltigkeitsnetzwerke und Events
Der Austausch mit Fachkolleg*innen, der Zugang zu aktuellen Trends und Best Practices sowie Inspiration für die eigene Arbeit – das ermöglichen Events. Sie bieten Raum für Vernetzung, strategischen Dialog und Kooperation – sei es zu Regulierungen wie CSRD, innovativen Ansätzen im Klimaschutz oder wirkungsvollen Kommunikationsformaten. Austausch ist wichtig. Hier einige Möglichkeiten:
- AGILITA Events
AGILITA Events bieten die Möglichkeit zum Austausch mit Kunden und unseren Experten zu neuen Themen rund um die SAP S/4HANA Cloud Welt. Zusätzlich zu ERP spezifischen Neuheiten, werden Themen wie AI, Prozessmanagement, eigene Entwicklungen und Sustainability im ERP Kontext beleuchtet. Damit Sie kein Event verpassen, melden Sie sich am besten direkt hier für den Newsletter an.
- öbu – Der Verband für nachhaltiges Wirtschaften:
öbu ist ein Verband, der Unternehmen und Organisationen unterstützt, Nachhaltigkeit in ihre Geschäftstätigkeiten zu integrieren und bietet verschiedene Veranstaltungen und Ressourcen an Oebu. Das jährliche Forum ö – in diesem Jahr zum Thema Data + Stories = Impact – ist das Highlight, an dem viele öbu-Mitglieder zusammenkommen.
- Nachhaltigkeitsnetzwerk Zentralschweiz (NVZ):
Dieses Netzwerk bietet eine Plattform für den Austausch von Fachwissen und Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeit, insbesondere für Unternehmen und Organisationen in der Zentralschweiz.
- KONA – Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit des Schweizer Tourismus-Verbands:
KONA fördert nachhaltige Praktiken im Tourismus und bietet unter anderem die Sustainable Tourism Days an, die sich an Fachleute aus dem Tourismus und der nachhaltigen Entwicklung richten Schweizer Tourismus-Verband
- Sustainable Events Network Switzerland:
Dieser Verein setzt sich für die Förderung nachhaltiger Veranstaltungen in der Schweiz ein und richtet sich an alle Arten von Veranstaltungen und Beteiligten der Veranstaltungsbranche Sustainable Events Network Switzerland.
- Next Industries
Next Industries ist die nationale Initiative mit dem Ziel, die digitale Transformation auf dem Werkplatz Schweiz voranzutreiben. Auch hier gibt es Events mit Themen zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit und die Möglichkeit sich mit Unternehmen oder Forschungsinstitutionen auszutauschen und Projektpartnerschaften aufzubauen.
- Berner Nachhaltigkeitstage:
Finden jährlich im Spätsommer in Bern statt und bieten ein vielfältiges Programm mit Workshops, Führungen und Ausstellungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen Stadt Bern.
- Nachhaltigkeitswoche Zürich:
Eine Initiative von Studierenden, die jährlich eine Woche lang Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit organisiert Universität Zürich | UZH.
- Dialog 2030:
Diese Veranstaltungsreihe des Bundesamts für Raumentwicklung (ARE) widmet sich verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit und der Agenda 2030 Bundesamt für Raumentwicklung ARE.
- Swisscleantech
Veranstaltet verschiedene Events und Konferenzen zu Themen der nachhaltigen Wirtschaft, darunter die Nationale Windenergietagung und den Public Affairs-Zirkel Swisscleantech.
- Center for Corporate Reporting (CCR)
Das CCR ist ein mitgliederbasiertes Kompetenzzentrum für Unternehmensberichterstattung in der DACH-Region. Sie organisieren praxisrelevante Mitglieder-Events, veröffentlichen diverse Publikationen, bieten massgeschneiderte Beratung für Mitglieder und fördern die Vernetzung unter Peers und Experten.
Weitere Informationsquellen:
- ESRS-Services ein Wissensportal für Nachhaltigkeitsmanager
- EFRAG zum Thema Sustainability Reporting. Die EFRAG berät die Europäische Kommission in Form von Entwürfen für Europäische Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS)
- Nachhaltigkeitskompass des WPK
- forum Nachhaltig Wirtschaften – Newsletter
- Umweltdialog Newsletter
- Nachrichten zum Thema Kreislaufwirtschaft – circular economy news Newsletter oder RSS
- Biodiversität: Natur Positive Initiative; https://www.getnaturepositive.ch/ und Aufleben! Ein neues grossartiges Projekt für alle, die erkannt haben, dass unsere Lebensgrundlage gefährdet ist.
- Economist Impact – The Sustainability Project mit dem Sustainability Atlas
- NZZ Planet A Newsletter mit Publikationen zum Thema Klimawandel
- ESG Today will Führungskräften aus Wirtschaft und Finanzwesen die Informationen liefern, die sie benötigen, um sich in der sich rasch entwickelnden Welt der Nachhaltigkeit zurechtzufinden.
- Übersicht zu Nachhaltigkeits- und Carbon-Management-Software-Lösungen (anfordern via Swisscom)
Natürlich gibt es noch viele weitere wertvolle Informationsquellen – und nichts ersetzt den persönlichen Erfahrungsaustausch. Gerade weil Nachhaltigkeit ein vielschichtiges Thema ist und je nach Branche unterschiedliche Anforderungen mit sich bringt, lohnt sich der Blick über den Tellerrand. Welche Tools, Datenquellen oder Veranstaltungen haben Ihnen besonders geholfen? Schreiben Sie – wir sammeln die Tipps und teilen sie hier!